Verlauf

chaotisch kreatives Gewusel
Chaotisch kreatives Gewusel
Old Quarter, Hanoi, 2019-04-15 Author: Andreas | Blende: f/3.6 | Belichtungszeit: 1/110

Was ich im Vorfeld so alles über Hanoi, diese 8-Millionen-Stadt im Norden Vietnams alles gelesen habe: "Hanoi, das kreative Chaos", "Hanoi ist ein Labyrinth", "Hanoi ist bunt, schnell und manchmal skurril". Und immer wieder wird geschrieben, man "kann sich verirren und an Hanoi verzweifeln". Und was stimmt nun? Es ist wuselig, es ist voll und chaotisch, teilweise hektisch. Und trotzdem überaus spannend und chramant. Trotz der vielen Touristen sind alle freundlich und immer wieder voller Neugierde wo man herkommt (und wie groß man ist...). Gerade im Vergleich zu Bangkok, das ich zwar als modern und ebenso kreativ empfunden habe, ich es aber letztlich einfach nur anstrengend fand, hat Hanoi ein eigenes Tempo, eine eigenes Bild, das mir trotz der kurzen zweieinhalb Tage dort, äußerst gut gefallen hat und mir positiv in Erinnerung bleiben wird. Achso, das Hanoi skurril ist, kann ich ebenfalls bestätigen....

Mittendrin im Gewusel
Mittendrin im Gewusel
Old Quarter, Hanoi, 2019-04-14 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 1/55

Nun geht es los in Hanoi, Flug von Bangkok super, Fahrt vom Flughafen per Taxi in die Innenstadt. Je näher man der Altstadt Hanois kommt, desto wuseliger wird es. Die letzten Meter zur Unterkunft müssen zu Fuß zurück gelegt werden. Wir sind mittendrin! Touristen und Einheimische genießen den Abend, Essen, Trinken, Reden und Feiern.  Unser Home Stay (Annas Homestay in der ) liegt izwar Mittendrin in der Altstadt, aber m Hinter-Hinterhaus. Ein bisschen creepy....Nur eben durch einen 150 m langen dunklen, schmalen Gang, dann links, dann rechts die Teppe hoch, nochmal links. Und dann ist man da! Schnell wieder raus und noch ein Bier trinken. Typisch Hanoi ist das Bia Hoi. Straßenverkäufer verkaufen Selbstgebrautes für etwa 5000 Dong (umgerechnet 20 Cent) an jeder Straßenecke. Man bestellt einfach eines (oder zwei, oder...) setzt sich auf äußerst kleine Plastikstühle und schaut dem Treiben zu.

Allgemeine Erheiterung
Allgemeine Erheiterung
Phra-Pokklao-Brücke, Bangkok, 2019-04-12 Author: Andreas | Blende: f/5.0 | Belichtungszeit: 1/150

Bangkok hatten wir als Durchreisestation auf dem Weg nach Vitenam eingeplant, wenngleich von Planung nicht viel zu sprechen ist. Man wird dieser Metropole mit mittlerweile über 8 Mio. Menschen auch in keinster Weise gerecht, wenn man sie als Durchgangsstation bezeichnet. Laut, heiß, wuselig, zugleich aber sehr weit entwickelt, modern und gastfreundlich. Überall wird Englisch gesprochen, wenngleich dann die Touristen aus dem fernen Deutschland gleich für Erheiterung sorgen. Nach Ankunft in der Innenstadt wollten wir ein Ticket zur Haltestelle in der Nähe unserer Unterkunft kaufen. Die Ziel-Haltestelle heißt wongwian yai. Wir dachten, es wird gesprochen wie geschrieben. Die junge Verkäuferin am Ticketschalter war offensichtlich neu und hatte eine auch junge Kollegin neben sich stehen, die aufgrund unserer Aussprache in leichtes Grinsen verfiel. Das wiederum sah die eigentliche Verkäuferin und brach in lautes Lachen aus, wodurch auch ihre Kollegin sich nicht mehr zurückhalten konnte. Wir wissen zwar immernoch nicht, was wir eigentlich falsch gesagt haben, aber zumindest hatten alle beteiligten ein Lachen im Gesicht!

Wasser statt Böller
Wasser statt Böller
Khaosan Road, Bangkok, 2019-04-13 Author: Andreas | Blende: f/1.8 | Belichtungszeit: 1/80

Nachdem wir dann irgendwann heraus bekommen hatten, dass das thailändische Neujahr, Songkran, gefeiert wird, mussten wir natuerlich am zweiten Abend in Bangkok wieder auf die Khaosan Road. Wir dachten, wir wüssten was uns erwartet. Eine Abkühlung mit Wasser bei weit über 30 Grad Celsius auch am späten abend schadet ja nicht. Dass uns nun dort die komplette Eskalation erwartet, eine unfassbare Menschenansammlung aus Einheimischen und Touristen, ein Geschiebe vom einen an das andere Ende der Khaosan Road, das haben wir nicht erwartet. Und trotzdem war es ein riesiges Vergnügen dem Treiben der Feiernden mit Wasser statt Böllern zuzuschauen. Wir haben uns dann auf den Balkon einer Bar verzogen, Bier getrunken und dem Geschehen von erhabener Position zugeschaut.

Hotel California
Hotel California
Chatuchak-Weekend-Markt, Bangkok, 2019-04-13 Author: Andreas | Blende: f/3.2 | Belichtungszeit: 1/20

Der Chatuchak Wochenendmarkt besteht aus zwei großen Straßen, zwischen denen Hallen sind. Diese wiederum bestehen aus unzähligen kleinen Gängen, in denen sich ein Geschäft an das andere reiht. Und alles voll mit einheimischen und Touristen, ein einziges Gewusel bei 37 Grad Celsius. Man kann wirklich alles kaufen, Klamotten, Porzellan, Haushaltswaren, Taschen, und sogar Kunst. Zwischendrin gibt es was zu Essen oder Fuß Massagen. Letztlich ist es ein wie ein Labyrinth in dem man sich verläuft und immer wieder wundert was man gerade entdeckt hat. Als wir gerade in einer Ecke mit Kunst - Gemälde, Fotografien und Skulpturen - herumliefen, standen wir vor einer Bar, aus der eine Coverversion von Hotel California der Eagles schallte. Wir nahmen Platz, tranken ein Bier und genossen die Thai-Cover Band. Als ich einen Tip in den Tip-Becher, der vor der Band von der Decke hing, warf, gab es Applaus für mich von der ganzen Bar.

Songkran
Songkran
Chatuchak-Weekend-Markt, Bangkok, 2019-04-13 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/420

Reiseplanung ist alles! Kurz nach Ankunft in Bangkok gleich auf den Weg in die Altstadt gemacht; auf den ersten 300 m zu Fuß in Thailand gleich mit Wasserpistolen und Kreidefarbe von kleinen Kindern abgefangen worden. Was ist denn hier bitte los? Dann später auf der Khaosan Road: Aha, alle mit Wasserpistolen! Führte dazu, dass ich (nicht wegen Schwitzens) bereits nach 150 m auf besagter Straße bereits klitsch nass war. Alle(s) am Feiern.....Am nächsten Tag dann mal recherchiert, nachdem auch auf dem Chatuchak-Weekend-Markt viele Einheimische und Touristen mit Wasserpistolen unterwegs waren: Dieses komische Fest hier, heißt Songkran, ist das thailändische Neujahr und selbiges wird mit Wasser begrüßt! Sehr cool! Wasser statt Böller!  Es wird im April, dem heißesten Monat des Jahres gefeiert, immer vom 13—16. April. Es gilt als echtes Bangkok Highlight und Erlebnis. Hatten wir gar nicht auf dem Schirm bei unserer Planung, da wir ja eigentlich wegen Vietnam da sind, also auf nur auf Durchreise. Umso mehr wich die Verwunderung vom Vorabend, einer großen Portion Vergnügen und Begeisterung. Nochmal zurück zur Reiseplanung, wie heißt es so schön: das Glück ist mit die Doofen. Der Zufall auf unserer Seite!

Bis zum nördlichsten Punkt Vietnams
Bis zum nördlichsten Punkt Vietnams
Lung Cu, Provinz Ha Giang, 2019-04-18 Author: Andreas | Blende: f/8.0 | Belichtungszeit: 1/400

15 Tage Vietnam. Von Hanoi bis zum nördlichsten Punkt Vietnams, Cột Cờ Lũng Cú. 400 km mit dem Motorroller durch die Bergprovinz Ha Giang. Touristisch in der Ha Long Bucht. Und die schönste Altstadt Vietnams in Hoi An, bezauberndes UNESCO Weltkulturerbe und gleichermassen hoffnungslos überlaufen. Ein Land, das sich mir im Wandel hin zum wirtschaltlichen Aufschwung und dem Massentourismus präsentiert hat. Und trotzdem noch viele landestypische, nicht-touristische Eindrücke beim genaueren Hinsehen offenbart hat....bald mehr dazu!

hyänen-haft
Hyänen-haft
Viareggio, Toskana, 2019-03-04 Author: Andreas | Blende: f/8.0 | Belichtungszeit: 1/300

Ein letztes Bild vom Karneval in der Toskana. Die Hyäne, die alles und jeden in Angst und Schrecken versetzt, symbolisiert das Thema Mobbing. Etwas was angteinflößend und verstörend zugleich ist. Die Umsetzung, dieses gruseligen Themas, das sich insbesondere durch Gruppendynamik auf die eigene Psyche auswirkt, ist von den Macher wegen der Unmittelbarkeit des Aufbaus des Wagens (mehrere Hyänen springen auf den Betrachter zu) und dem Hyänen-haften auf einen schwachen Moment Lauerndem perfekt in Szene gesetzt worden. Zwar hat dieser Wagen den Wettbewerb nicht gewonnen, aber meine Gastgeber für dieses Wochenende waren sich einig. Dieser Wagen verdient den Sieg!

auf der Promenade
Auf der Promenade
Viareggio, Toskana, 2019-03-04 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/640

Da steht man also inmitten von feierwütigen Italienern an einem Sonntag Anfang März auf der Promenade von Viareggio. Parade des diesjährigen Karnevals bei 17 °C und Sonnenschein. Alle Augen warten gebannt auf den nächsten Wagen, dessen Thema den politisch-gesellschaftlichen Zeitgeist aufgreift und mit Humor in Frage stellt. Unausweichlich dieses Jahr Donald Trump und der Selbstdartsellungswahn, sich in social-media darstellen zu müssen. Irgendwo zwischen Selfie und Gegenwartsverdängung. Natürlich steckt hinter allem ein Wettbewerb, denn die Wagenbauer werden von der regionalen Bevölkerung unterstützt. Alle diskutieren und fachsimpeln über die Umsetzung und wer wohl gewinnen wird.

mittendrin
Mittendrin
Viareggio, Toskana, 2019-03-04 Author: Andreas | Blende: f/8.0 | Belichtungszeit: 1/480

Der Karneval von Viareggio ist vor allem wegen der Karnevalswagen bekannt, denn es wird stets politisches und gesellschaftliches Geschehen aufgegriffen, kritisiert und stilisiert. Inklusive jährlicher Parade auf der Promenade, bei der die Wagenbauer mit Kreativität und Perfomance um den Sieg wetteifern. Wenn das nicht Grund genug war, trotz meines norddeutschen Temperaments (vergleichbar mit dem eines Kühlschranks) und einem ausgewachsenen lack of passion for carnival in die Toskana zu reisen, dann zumindest um die Freunde zu besuchen, die dort leben. Für sie ist der jährliche Karneval fester Bestandteil, um zu feiern, Freunde zu sehen und das Leben zu geniessen. Und irgendwie war ich dann auf einmal mitten drin, und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Bei diesem Wagen war übrigens der exzessive Gebrauch des Smartphones, ständig erreichbar in der Sorge etwas zu verpassen und sich ständig selbst zu produzieren der thematische Aufhänger. Sehr gelungen, interessant die Darbietung, zum Teil zu Beats von Daft Punk....

The night the heat went out
The night the heat went out
Munnar, Kerala, 2016-01-31 Author: Andreas | Blende: f/7.1 | Belichtungszeit: 1/450

Der Drei-Jahres-Zyklus ruft langsam wieder. Alle Drei Jahre mache ich eine größere Reise, so war es 2013, so war es 2016, so wird es 2019 wieder sein. 2016 habe ich es sogar geschafft über 45 Tage im Jahr zu reisen, und das trotz Doktorarbeit….Eine Geschichte aus meiner Indienreise 2016 kommt irgendwie immer wieder hoch: sie firmiert unter dem Titel „The night the heat went out“.

Wir sind nach Munnar in Kerala gefahren, mit einem Bus ohne Sitzplatz 4,5 Stunden über Serpentinen Straßen. Überlebt habe ich, den Straßenverkehr und die schlimmste Übelkeit meines Lebens. Im Hotel angekommen bekamen wir erst ein Zimmer der Kategorie, nicht schön aber sauber. Dann stellten wir fest, dass das Klo nicht benutzbar war, weil jemand das Verbindungsstück zwischen Spülkasten und Schüssel entfernt hatte. Also neues Zimmer. Ähnlich Okay, aber mit funktionaler Kloschüssel-Spülungs-Kombination. Dann kam irgendwann die Nacht, wir legten uns hin und wunderten uns ein wenig wie kühl es im Laufe der Ancht wurde. Gut, es war in den Bergen, aber mit nur ein paar Grad Celsius (plus) rechneten wir nicht. Das Hotel offenbar auch nicht, denn unsere Bettdecken waren nur Laken. Wir froren so vor uns hin, als wir so eine mega super eklige Decke, aus Plüsch mit ganz viel Schmutz fanden. So typisch indisch (Muster und Haptik). Die war so dreckig und hässlich und eklig, dass man das gesehen haben muss. Aber es war nun mal so bitter kalt….


Auf geht's!
Auf geht's!
Hedwigenkoog, Dithmarschen, 2018-12-31 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/60

Letzter Tag des Jahres 2018. Am Deich ist es neblig, das Wasser wie immer nicht da. Komischerweise ist es fast nie da, wenn ich am Deich bin. Das muss murphy's law sein....Und der Wind hat aufgefrischt. Aus Westen vom Wattenmeer kommend. Steife Briese wie man im Norden sagt. So verabschiedet sich das Jahr 2018 also. Passend wie ich finde, es war ein abwechslungsreiches Jahr, mit mehren Umzügen, viel Zeit unterwegs (egal ob Bahn oder Auto) und ganz vielen Erlebnissen. Und auch wenn man nicht immer ganz klar sehen konnte, wohin die Reise geht, ist doch zum Ende des Jahres alles einigermaßen Gut geworden. Mal sehen, was das neue Jahr so bringt, dann hoffentlich auch wieder mit mehr Zeit für Fotos und Geschichten, die sich nicht um Umzüge, Reisen in der Bahn, Papierkram oder Arbeitstermine drehen. Also, auf geht's!

Schon ein bischen länger jung
Schon ein bischen länger jung
Heide, Dithmarschen, 2018-11-16 Author: Andreas | Blende: f/1.8 | Belichtungszeit: 1/55

Wenn man in einer Woche zweimal Deutschland im Zug komplett durchquert, und zwischendruch massive Verspätungen hat (Danke DB!) freut mich sich doch, am Ende so einer Arbeitswoche rechtzeitig dort zu sein, wo sich alle freuen, wenn man da ist. Denn nach zunächst 142 min Verspätung und dann 65 min Verspätung, war schon nicht mehr davon auszugehen, dass die Fahrt in den Norden ohne Verspätung sein wird. Aber siehe da, manchmal klappt dann doch alles, sodass ich rechtzeitig zur Feier mit dem Motto Ich bin nicht alt, nur schon ein bischen länger jung! in Heide angekommen bin.

Sommerabend im Oktober
Sommerabend im Oktober
Schlossberg, Freiburg im Breisgau, 2018-10-11 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 6/10

Dank eines kleinen Abstechers zurück in die Wissenschaft, zu einer kleinen aber feinen Konferenz, auf der ich damals meine wissenschaltliche Laufbahn (Karriere ist übertrieben) begann, hat es mich nach Freiburg verschlagen. Das Schöne, an diesen kleinen Konferenzen, gerne auch Workshops genannt ist die Community, es sind viele bekannte Gesichter, die für die Community stehen. Ist so ein bisschen wie nach Hause zu kommen, nur eben wissenschaftlich. Das noch Schönere ist die gemeinsame Abendveranstatltung, die uns bei sommerlichen Temperaturen um 26 °C (im Oktober!!!) auf den Schlossberg zum Essen und Trinken geführt hat. Und wenn man dann noch diesen AUsblick hat, dann kann man schon verschmerzen, dass das Arbeitsleben außerhalb der wissenschaftlichen Nische doch ein anderes ist...

Wedeln ist Unfug
Wedeln ist Unfug
Berlin, Amerikahaus C/O Berlin, 2018-09-22 Author: Andreas | Blende: f/2.2 | Belichtungszeit: 1/100

Das Foto habe ich fix nach der Austellung leider mit dem iPhone gemacht. Leider. Leider hatte ich keine Polaroid Kamera zur Hand. Habe keine. Leider keine SX 70, dem Modell mit dem Wim Wenders in den 70ern und 80ern reiste und seine Eindrücke festhielt. Nach der Austellung, die der Flüchtigkeit des Moments, dem Einzigartigen Festhalten auf einem Polaroid, dem Herausfallen aus der Kamera und des gespannten Draufschauens auf des entstehende Bild huldigt, bin ich sehr fasziniert gewesen. Man kann so ein Foto auch Teilen, dann ist es aber weg und gehört der Person, der man es gegeben hat. Das alles entfällt dank iPhone und Co, das Teilen lässt einen auch weiterhin in Besitz des Orginals. Aber ich bezweifele, dass die Faszination des Moments sich mit einem iPhone so einfangen lässt wie mit einer Polaroid.