Verlauf

Im Zelt
Im Zelt
Sahara, diese eine Düne da, 2016-09-29 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 1/40

Da saßen wir nun in unserem Zelt inmitten der Wüste. Am Rand der Sahara hatten unsere beiden Guides es während starkem Wind für uns aufgebaut. Hauptsächlich waren wir damit beschäftigt zu begreifen wo wir gerade sind, dass wir keine Toilette oder Dusche haben und dass wir die Nacht in der Wüste auf dem Boden in diesem Zelte verbringen werden. So saßen wir mehr schweigend als redend, jeder für sich in unserem Zelt, als Mustafa anfing zu kochen! Wir dachten es gibt ein bisschen Brot mit irgendwas. Weit gefehlt, denn Mustafa bereitet eine Tajine vor, mit Zwiebeln, Möhren, Kartoffeln, Erbsen, Tomaten, Oliven und Gurken und natürlich Fleisch, genauer gesagt Ziegenfleisch. Alles improvisiert und schwer beeindruckend, wie er in diesem kleinen Zelt unter so widrigen Bedingungen für uns gekocht hat. Helfen wollten wir zwar, durften es aber nicht, denn wir sollten uns ausruhen, sind ja schließlich fast 5 Stunden durch die Wüste gelaufen. Die Tajine haben wir dann zu viert mit den Händen und Brot zusammengegessen, sie hat phänomenal geschmeckt.

Ab in die Wüste
Ab in die Wüste
Erg Chegaga Dünen, 2Jeep-Stunden von M'Hamid, 2016-09-30 Author: Andreas | Blende: f/5.0 | Belichtungszeit: 1/160

An unserem Ziel in M’Hamid hat uns der Bruder unseres Airbnb-Gastgebers aus Marrakech erwartet. Beide sind Touareg und eigentlich Nomaden. Den Abend bevor es in die Wüste ging, haben wir bei den Eltern in einem Lehmhaus verbracht und zusammen Tee getrunken und Tajine gegessen. Auch wenn wir nur ein paar Brocken französisch konnten und sie broken-englisch, hat die Verständigung doch geklappt. Am nächsten morgen dann noch schnell einen Turban gekauft und dann ging es zu Fuß mit Kamelen in die Wüste. Insgesamt waren wir zweieinhalb Tage in der Wüste und waren unter anderem bei den Erg Chegaga Dünen, bei denen dieses Foto entstanden ist. Wir haben auch in der Wüste in einem kleinen Zelt geschlafen und mit unseren beiden Guides Mohsin und Mustafa zu Abend gegessen.

Atlas
Atlas
Maarouf, 2016-09-27 Author: Andreas | Blende: f/10.0 | Belichtungszeit: 1/400

Unser eigentliches Ziel ist ja die Wüste gewesen, weil wir es mal richtig sandig haben wollten. Da wir vor Abreise nicht wirklich geplant hatten, wie unser Road Trip so aussehen soll, haben wir spontan, nach einem Tipp entschieden, nach M’Hamid in die Wüste zu fahren. Dazu mussten wir aber das Atlas Gebirge überqueren, was sich als recht interessant herausstellte. So wirklich eine Vorstellung, wieviele Höhenmeter und welchen Distanz wir zurücklegen mussten, hatten wir nicht. Sind einfach mal losgefahren, hätten wir vorher gewusst, wie die Straßen so sind, würden wir uns wohl für ein geländetauglicheres Auto als einen Chevrolet Spark entscheiden. Es hat aber trotzdem irgendwie doch alles geklappt und wir haben die knapp 500 km von Marrakech nach M’Hamid in zwei Tagen gut geschafft. Landschaftlich war es sehr beeindruckend. Wir sind Serpentinenstraßen hoch und runter, durch Täler und kleinere Hochebenen gefahren. Hinter jeder Bergkuppe war die Landschaft wieder anders und wir sind aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen.

Geländewagen
Geländewagen
50 km südöstlich von Marrakech, 2016-09-28 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/400

Heute ging unser Roadtrip so richtig los. Kurz nachdem wir morgens aus Marrakech raus sind, haben wir bevor es so richtig in das Atlas Gebirge, was wir um in die Wüste zu kommen überqueren müssen, Pause gemacht. Das Frühstück war super, der Ausblick fantastisch. Übrigens, das auf dem Foto ist unser Geländewagen, ein Chevrolet Spark, mit 45 PS. Platz für 2 über 1,90 m große Norddeutsche und zwei Koffer. Und ein Ersatzrad. Nach dem Foto ging es dann so richtig los, über Straßen, die eher Schotterpisten als asphaltierte Wege waren. Unser Spark hat aber die etwa 180 km durchgehalten, mindestens 50 km davon über Schotter bis auf 2200 m Höhe im Atlas Gebirge. Wir sind also gut an unserem Ziel in Ait-Ben Haddou angekommen und haben dabei eine beeindruckende Landschaft gesehen, dazu aber später mehr.

Djemaa el Fna
Djemaa el Fna
Djemaa el Fna, Marrakech, 2016-09-26 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 1/180

Marrakech wird als die Rote bezeichnet, weil fast alle Häuser rot oder okkerfarben sind. In den unzähligen kleinen Gassen der Medina (Altsatdt) haben wir uns mehrfach verlaufen, was aber nicht weiter schlimm war, so sieht man wenigstens mal was. Tagsüber und vor allem in den Abendstunden ist der zentrale Platz, der Djemaa el Fna, der Ort wo alles passiert. Verkäufer, die Essen, Gewürze und anderen Touri-Schrott anbieten, Schlangenbeschwörer, Zauberer, Geschichtenerzähler, Einheimische und Touristen tummeln sich auf dem riesigen Platz. Mich haben vor allem die mobilen Essenstände beeindruckt, die nach Anbruch der Dunkelheit aufgebaut werden. Zwar sind die Anschnacker, die einen zum hinsetzen und essen animieren wollen, überaus nervig, aber dennoch bietet dieser Platz in den Abendstunden ein beeindruckendes Schauspiel

Touri-Fehler
Touri-Fehler
Djemaa el Fna, Marrakech, 2016-09-25 Author: Andreas | Blende: f/3.2 | Belichtungszeit: 1/100

Eigentlich wollte ich gar nichts zu unserem Marokko Roadtrip während der Reise bloggen. Wir, das sind Henning und ich, haben heute aber schon ziemlich tief in die Schei** gegriffen. Nachdem wir feststellten, dass die Sicherheit für den Mietwagen auf der Visacard vorgebucht werden muss, und diese 1500€ beträgt hatten wir ein Problem. Haben beide das Kleingedruckte vorher nicht gelesen, neben diversen Special Offers, war es nun das günstigste bei der Bank in Deutschland anzurufen und das Kreditlimit zu erhöhen. Hat dann auch geklappt. Angekommen in der Innestadt wollten wir uns durchfragen zu unserer Unterkunft, sind dann an ein paar Einheimische Jungs geraten, die mit uns dreimal im Kreis gelaufen sind und wir ziemlich angepisst waren, als die auch noch Geld von uns haben wollten. Eigentlich war das ja offensichtlich, aber naja, wir haben heute so ziemlich jeden touri-Fehler, den man machen kann mitgenommen!

Marrakech ist aber trotzdem super faszinierend, ganz anders als alles was ich bisher gesehen habe. Viele kleine Gassen, Märkte, Basare und viel Leben in den Straßen. Kann also nur besser werden.

Folgen der Globalisierung
Folgen der Globalisierung
Colaba, Mumbai, Indien, 2016-02-06 Author: Andreas | Blende: f/4.0 | Belichtungszeit: 1/7

Am Wochenende war das #z2x Festival. Ich durfte dabei sein, mir den Kopf mit Ideen füllen. Viele begeisterte und noch mehr begeisternde junge Menschen treffen, alle welt-offen, polyglott und social-media affin (fast alle). Gut, bin ich auch, glaube ich zumindest, wobei letzteres nur ein bisschen, ich habe ja nur Twitter. Ich musste vor allem an die Folgen unseres Weltreisentums denken, dieser speziellen Form der Globalisierung, die unsere Generation auszeichnet (neben dem sich nicht festlegen wollen...). Ich musste an die unzähligen Fotografen denken, die wir nicht mehr brauchen, weil wir ja Selfies machen. Wir brauchen sie nicht mehr, die, die in fernen Ländern an Sehenswürdigkeiten stehen, ein Foto von uns machen, es gleich ausdrucken und uns die Urlaubserinnerung to go für 50 Rupien verkaufen wollen. Alle arbeitslos, dank iPhone und co. Nun liegen sie am Boden, die zerrissenen Fotos, die keiner kaufen will.

Aufbauarbeiten
Aufbauarbeiten
Ellora, Maharashtra, Indien, 2016-02-04 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/300

Als ich letztens aufgrund der Deutschen Bahn sehr viel Zeit am Bahnhof von Lüneburg verbringen durfte, fiel mir nach langem umherlaufen ein Plakat auf. Es wird bald in Deutschland einen Fernsehsender nur für Bollywood-Filme geben. 24 Stunden am Tag Tanz, große Gefühle und eine Glitzerwelt, die so für die meisten Inder nicht existiert. Den Bollywoodfilm für den die Beiden hier die Dreharbeiten vorbereiten, wird es bestimmt auch zu sehen geben. Als Kulisse dann die Elora Caves , schade eigentlich, dass noch nicht gedreht worden ist, als ich da war, ich wäre bestimmt aufgefallen....

unerwartet
Unerwartet
Kala Ghoda, 2016-02-07 Author: Andreas | Blende: f/3.6 | Belichtungszeit: 1/20

Zwei Tage nach dem Raj seinen drei-monatigen Aufenthalt bei uns am Institut in Hannover als Gastwissenschaftler beendet hatte, kam mein Kollege ins Büro. Total erfreut, weil er etwas unerwartet Geld gefunden hat. In seinen Turnschuhen war noch was versteckt. Waren allerdings Rupien, 3500 Rupien sogar, etwas mehr als 40€ also. Er hatte die Schuhe seit Indien weder saubergemacht noch irgendwie näher angeschaut, wir sind ja auch erst seit Anfang Februar zurück. Schade aber das Raj schon los ist, Rupien kann man in Deutschland nicht tauschen, dazu brauch man schon einen echten Inder, der damit was anfangen kann. Oder man fliegt selber noch ein Mal los!

das meist-geküsste Mädchen der Stadt
Das meist-geküsste Mädchen der Stadt
Göttingen, Deutschland, 2016-07-15 Author: Andreas | Blende: f/13.0 | Belichtungszeit: 1/350

In Göttingen muss jeder Doktorand und jede Doktorandin nach Verleihung des Zeugnisses zur Promotion an den Gänselieselbrunnen in der Innenstadt gehen. Dort wartet der eigentliche Höhepunkt der langjährigen Promotionszeit: vor hunderten Schaulustigen auf den Gänselieselbrunnen klettern, der Gänseliesel einen Strauß anstecken und sie küssen. Das wäre ja gar nicht so schwer, wenn nicht alle Umstehenden mit Wasserbomben auf einen werfen würden. Und man anschließend von seinen Freunden noch in den Brunnen geworfen wird. Hat gestern alles geklappt, die Gänseliesel ist 18 Mal geküsst worden und es wurde kräftig gefeiert....Achso, man sagt sich, es kommen einige nur wegen dieses Rituals zum promoviert werden nach Göttingen!

Chai break
Chai break
Kala Ghoda, Mumbai, 2016-02-06 Author: Andreas | Blende: f/3.6 | Belichtungszeit: 1/100

Zurück nach Indien....Nach dem kurzen Brexit Intermezzo mit zwei alten Bildern aus London geht es zurück nach Indien. Nach Mumbai in das Viertel Kala Ghoda. Zu sehen sind die typisch indischen Tee Gläser und Tee Kannen auf dem Kala Ghoda Arts Festival. Der Chai Tee (Chai Tee ist eigentlich doppelt, quasi Tee Tee) ist ja Nationalheiligtum und verbindet irgendwie alle Menschen. Egal von wo du kommst und egal wie wenig die Leute selber haben, auf einen Chai wird man immer eingeladen. Warum komme ich jetzt drauf? Ein Freund von mir ist mit seiner Frau zu einer bengalischen Hochzeit in Kolkata eingeladen worden. Er erkundigte sich bei mir was ihn und seine Frau erwartet und was typisch indisch sei. Chai natürlich. Eine Sache ist für den Chai entscheidend, der Zucker: bis zur Löslichkeitsgrenze muss er eingefüllt werden.

gewurschtel
Gewurschtel
London, United Kingdom, 2013-08-23 Author: Andreas | Blende: f/5.0 | Belichtungszeit: 1/10

Brexit, die zweite: Gewurschtel, ein Wort, das selten so gut gepasst hat, wenn man sich die EU-UK Beziehungen derzeit anguckt. Auf der einen Seite, die vermeintlich Sieger, die nicht so recht wissen was sie mit ihrem Erfolg anstellen sollen, einem zürückgetretenem Premier, der eigentlich den Brexit umsetzen wollte und jetzt doch zurückgetreten ist, sowie das aus bei der der EM, gegen eines der kleinsten EU Länder. Auf der anderen Seite, die EU, weiß auch nicht so recht was sie machen soll, Hauptsache harte Linie zeigen und sagen, dass man Privilegien nur als Mitglied haben kann. Aber Gleichzeitig Freihandelsabkommen ohne die Nationalparlamente beschließen wollen. Hat man wohl gar nicht aus dem EU Referendum der Briten gelernt...

Brexit
Brexit
London, United Kingdom, 2013-08-23 Author: Andreas | Blende: f/11.0 | Belichtungszeit: 1/800

Eigentlich geht es hier nicht um Politik, heute ist allerdings der wohl bisher folgenschwerste Tag europäischer Zeitgeschichte seit Gründung der Europäischen Union und dem Mauerfall.

Das Land, das wie keines in Europa für Weltläufigkeit, Demokratie und Integration verschiedenster Kulturen steht, will nicht mehr Teil eines gemeinsamen Europas sein. Es scheint vordergründig um finanzielle Aspekte und die Angst vor Überfremdung zu gehen, gepaart mit dem Gefühl der Bevormundung aus Brüssel. Hintergründig ist es aber eine Entscheidung der Älteren über die Zukunft der Jüngeren. 75% der 18-24 jährigen haben sich für einen Verbleib in der Europäischen Union eingesetzt. Hoffentlich wird dadurch die Gemeinschaft der verbliebenen 27 Staaten gestärkt und die junge Generation in ganz Europa sich ihrer Verantwortung zur Mitgestaltung bewusst. Denn die Wahlbeteiligung war bei den über 65-jährigen am größten....

Regenbogenfarben
Regenbogenfarben
Kala Ghoda, Mumbai, 2016-02-06 Author: Andreas | Blende: f/3.6 | Belichtungszeit: 1/20

Gerade dieses Foto entdeckt, dass ich auf dem Kala Ghoda Arts Festival im Februar in Mumbai gemacht habe. Ich erinnere mich noch, wie sehr ich von der Offenheit auf diesem Festival überrascht und erfreut war, da ich so etwas vorher in Indien nicht erlebt habe. Auch dort ist mit Kunst für eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Leben kann, wie er/sie es will, geworben worden. Aufgrund des Anschlags in Orlando hat dieses Foto wieder den Weg in mein Bewusstsein gefunden.

Eine Frage der Perspektive
Eine Frage der Perspektive
Ellora, Maharashtra, Indien, 2016-02-04 Author: Andreas | Blende: f/5.0 | Belichtungszeit: 1/140

Manchmal ist alles eine Frage der Perspektive. So wie an diesem Tag bei den Ellora Caves, als wir uns die in den Stein geschlagenen Höhlen anschauten und für unzählige Fotos mit Schülerinnen und Schülern posieren mussten. Für uns schon so etwas wie Routine, weil es vorher in Kerala und besonders auf der Hochzeit in West-Bengalen viele Fotos mit uns gegeben hat. Für die Schüler allerdings, die hier mit Jan ein Selfie machen, war es das absolute Highlight sich mit ihm zu fotografieren. Alles eine Frage der Perspektive eben.