Mit Musik ist doch irgendwie alles besser! Das gilt auch für so eine triste Unterführung, die uns Fußgänger und Radfahrer zum englischen Garten bringt. Ich weiß leider nicht mehr, was der alte Mann auf seiner Klarinette gespielt hat, aber als ich dieses Foto dann gesehen habe ist mir der Song "U'Huh" von Sinkane einegfallen. In diesem singt er den aus dem arabische stammenden Satz "kulu shi tamaam", was soviel heißt wie, alles gut - alles wird gut werden!
Da das lange Pfingstwochenende vor der Tür stand und wir (ich und meine Italiener) uns einig waren, dass wir nicht drei Tage in Villach rumhängen wollten, mussten wir verreisen. Weil wegen Villach, Kenner wissen warum.....Salzburg erschien uns sehr reizvoll, da es gut mit dem Auto erreichbar ist (etwa zweieinhalb Stunden) mit dem Auto und wir größtenteils alle noch nicht dort waren. Da die Planung mit drei Italienern und einem Deutschen (mir) aber eher suboptimal läuft, was Klischee hin oder her, an den Italienern liegt!, sind wir irgendwie erst am Freitag abend dazu gekommen unser Hostel zu buchen. Leider blieb es bei dem Versuch, da die beiden einzigen Hostels in Salzburg irgendwie dann schon ausgebucht waren. Also musste Freitag um 23 Uhr eine Alternative her, da wir Samstag bereits um 9 Uhr abfahren wollten. Also ab nach München, nur eine Stunde mehr mit dem Auto, noch freie Hostels und eine super Wettervorhersage....Achso und Biergärten, Brauhaus und bajuwarische Leitkultur.
Der erste Monat in der echten Arbeitswelt ist für mich nun rum. Nun weiß ich auch warum es die echte Arbeitswelt ist. Man wird ja vorher immer eher belächelt, dass man an der Universität arbeitet und forscht. Forschen wird leider sowieso nicht so richtig als Arbeit angesehen. Aus Sicht derjenigen, die in der Industrie arbeiten zumindest. Und ich muss sagen, dass es zum Teil stimmt, da die Arbeit in der Industrie doch anders ist. Obwohl ich nicht sagen würde, dass ich an der Universität nicht nicht-gearbeitet habe. Es war halt anders. Freier. Es ging darum Wissen zu schaffen. Wissenschaft eben. Nun geht es eben darum die Aktionäre zufriedenzustellen, Leistung zu bringen um zunächst Mal seinen eigenen Arbeitsplatz zu erhalten. Das ist auch interessant und entspricht wohl eher dem wahren Leben, ausserhalb der Blase, in der man an der Universität lebt und arbeitet.
Heute morgen um 8 Uhr hat es pünktlich wie vereinbart an der Tür geklingelt. Die Umzugsfirma, die meinen Umzug nach Österreich wuppt, stand vor der Tür. Hatte die letzten Tage schon viel vorbereitet und meine Technik selber abgebaut und verpackt, Lampen abgebaut und ein paar Sachen vorsortiert. Daher dachte ich, dass wir hier mittags durch sind. Jetzt ist es 14:47 Uhr und bestimmt noch zwei Stunden Arbeit liegen vor den Leuten. Muss ich dazu sagen - es sind nur zwei Leute mit einem Sprinter gekommen, ganz aus Bulgarien. Fahren dann noch abends nach Östereich. Da verstehe ich auch, dass es sich mehr lohnt mit zwei Leuten einen ganzen Tag zu arbeiten, als mit vier nur einen halben Tag. Ich bin gespannt ob alles reinpasst und irgendwie auch froh, dass ich das nicht jeden Tag machen muss, also beruflich...
Es heißt ja immer die 90er kommen zurück. Wer sehnt sich nicht nach den Backstreet Boys, den Adidas Schnell-Fi***r Hosen oder Helmut Kohl zurück? Ich jedenfalls nicht, die Deutsche Bahn allerdings schon. Denn auf der Strecke Hamburg - Westerland gab es Probleme mit den alten, aber neuen Regionalzügen, sodass man nun auf alte, nein sehr alte Züge aus den 90er zurückgreifen muss. Eigentlich kein Problem, allerdings geht das nun schon seit über 6 Monaten so, sodass man sich ernsthaft Fragen muss: Warum? Meine einzige Erklärung muss die Vorliebe bei der Deutschen Bahn für das Kabineninterieur im Stil "türkis kann man super mit roten Striefen und grauen Punkten kombinieren" sein....Immerhin fahren die Züge pünktlich, also gilt wie damals, die Bahn! Kommt!
Als ich im Oktober 2013 mit diesem Fotoblog begonnen habe, hielt ich es nicht für möglich, dass ein Land freiwillig aus der EU ausscheiden will (#Brexit). Ich konnte mir vorstellen, dass der Rechtspopulismus überall in Europa von vielen als eine ernsthafte politische Alternative, betrachtet wird. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass der Präsident der USA Donald Trump heißen kann und mit alternativen Fakten und Fake News regiert. Und ich habe es immer als selbstverständlich betrachtet, meine Meinung frei zu äußern, meine Meinung durch freie Presse zu bilden und dass dieses Recht für alle anderen auch gilt. Das was gerade mit Deniz Yücel in der Türkei passiert ist nur ein Beispiel für viele andere Journalisten, Blogger und Menschen, die für die Wahrheit einstehen. Stellvertretend durch #freedeniz möchte ich allen zu Unrecht Inhaftierten mit meinem kleinen und bescheidenen Blog meine Solidarität bekunden. Ich hoffe inständig, dass ich in spätestens 4 Jahren wieder so einen Post schreibe, und diese Umstände als Irrwege der Geschichte auf dem Weg zu einer überall freien Gesellschaft waren!
In Göttingen muss jeder Doktorand und jede Doktorandin nach Verleihung des Zeugnisses zur Promotion an den Gänselieselbrunnen in der Innenstadt gehen. Dort wartet der eigentliche Höhepunkt der langjährigen Promotionszeit: vor hunderten Schaulustigen auf den Gänselieselbrunnen klettern, der Gänseliesel einen Strauß anstecken und sie küssen. Das wäre ja gar nicht so schwer, wenn nicht alle Umstehenden mit Wasserbomben auf einen werfen würden. Und man anschließend von seinen Freunden noch in den Brunnen geworfen wird. Hat gestern alles geklappt, die Gänseliesel ist 18 Mal geküsst worden und es wurde kräftig gefeiert....Achso, man sagt sich, es kommen einige nur wegen dieses Rituals zum promoviert werden nach Göttingen!
Zusammen mit 550 geladenen Gästen (viele von der Uni, und einige aus dem niedersächsischen Landtag) und Presse warteten wir alle der Dinge, ich beobachtete den Secret Service und Alexander Dobrindt, der umherlief. Seine Anzüge, sind im wahren Leben noch hässlicher als im Fernsehen, der trägt ja immer so großkarierte Muster.Kurz nach 11 Uhr kam Angela Merkel zusammen mit Steffen Seibert (dem Regierungssprecher) rein, wenig später hies es: "Ladies and Gentleman, please welcome US President Barack Obama“. Was blieb hängen? Obama macht den Europäern Mut, fordert sie auf ihre Rolle in der Welt einzunemen und zietiert Konrad Adenauer: "Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle"!
So schnell die Feiertage dieses Jahr (induziert durch viel Arbeit) vor der Türe standen, so schnell sind sie dieses Jahr auch vorübergegangen. Irgendwann am Heiligen Abend hat sich dann auch bei mir die weihnachtliche Gelassenheit eingestellt sodass die Feiertage, gefüllt mit Familienbesuchen am Tag und Treffen von Freunden zu fortgeschrittener Stunde, eine doch recht erholsame Zeit waren. Nun ist Weihnachten wieder vorbei, und es geht bald in das neue Jahr. Wird bestimmt auch wieder turbulent werden.
Die Morgenröte, das Polarlicht des kleinen Mannes....kleiner Scherz. Wenn es kurz vor Weihnachten schon nicht winterlich wird, sondern fast 15 Grad Celsius sind und die Natur denkt, es sei Frühlingsanfang, dann sollte wenigstens früh morgens etwas fürs Auge dabei sein. Andererseits könnte man auch meinen die Zombieapokalypse steht direkt bevor. Wenn man dann noch mal sich den vorweihnachtlichen Innenstadt-Einkaufsalltag vor Augen führt, die Menschen, die gehetzt Dinge einkaufen um des Einkaufen willens, denkt man sowieso schon, die Zombies sind gekommen. In diesem Sinne, fröhliche Weihnachten!
Ich habe mir schon oft vorgenommen die East Side Gallery im Berliner Stadtteil Friedrichshain anzuschauen, wenn ich in Berlin war, hat aber meistens nicht gekalppt. Nun war es soweit, dass es zeitlich mal passte und ich mir diesen ehemaligen Mauerabschnitt samt künstlerischer Gestaltung anschauen konnte. Zusammen mit Touristen aus allen möglichen Ländern, Freiluftmusikern, Hütchenspielern! und DDR-Souvenirverkäufern schaute ich mir also auch das Motiv schlechthin der East Side Gallery an. Den sozialistischen Bruderkuss von Erich Honecker und Leonid Breschnew. Leider war ein großer Teil der Mauer mit einem unschönen Bauzaunversperrt....
Noch ein Mal etwas zu der Anton Corbijn Retrospektive im C/O Amerikahaus in Berlin. Während ich so durch die Ausstellung ging und bewunderte wie gelungen doch jedes einzelne Portrait ist, wie detailiert und unterschiedlich sie sind, aber gleichzeitig alle Portraits wie aus einem Guss wirken, da dachte ich mir, ob so etwas heute noch möglich ist. Ein junger Mann aus der holländischen Provinz findet durch seine Faszination zur Musik das Mittel der Fotografie, um in eine andere Welt einzutauchen. "Lauert" den Musikern solange auf, bis er sie fotografieren darf, wodurch er sich ein Netzwerk über 30 Jahre aufbaut, dass so ziemlich jeden wichtigen Musiker/Schauspieler umfasst. Während heute jeder ein Foto mit dem Smartphone macht, Musiker sich selber via social media produzieren und ein Foto nur noch eine Halbwertszeit von 3 s hat. Wäre das also heute noch möglich? Diese Fotos zu machen, diese Faszination zu wecken?
Ein Sonntagsausflug also. Nach Berlin, mit dem ICE. Keine vollständigen deutschen Sätze zwar, beschreiben aber trotzdem alles was sie sollen. Im Amerikahaus C/O in Berlin ist noch bis Ende Januar die Retrospektive zu dem Schaffen von Anton Corbijn zu sehen. Der seinerseits so ziemlich jeden bekannten Schauspieler und bedeutende Musikband der letzten 30 Jahre fotografiert hat. Seine Portraits sind schlicht, aber trotzdem sehr präzise und geben jedem porträtierten Chrakter eineindeutig wieder. Es ist bemerkenswert, wen der Holländer alles fotografiert und wie wenig die Bilder dabei gestellt wirken, mehr direkt aus dem Leben heruas. Freilich ist es ungleich mehr Arbeit gewesen diese Bilder zu erstellen, was man erst sieht wenn man auf die Details achtet. Nun kann man auch darüber streiten, ob Stephen Hawking jemals sonst eine verspiegelte Sonnebrille trägt...Details, sag ich mal.
Um es kurz zu machen, hingehen! Es lohnt sich.
Letzten Dienstag spielte Wanda im hannoverschen Capitol. Während ich gespannt mit Freunden auf den Anfang des Konzertes wartete, fragte ich mich, wie der Sänger (Marco Wanda) uns wohl mit seinem Wiener Dialekt begrüßen würde. Ein schnödes Hallo oder doch ein wienerisches Habe(n) d´ Ehre konnte ich mir zwar vorstellen, passte dann aber irgendwie doch nicht zu meiner Erwartungshaltung. Es kam ganz anders, Wanda (die Band) legte mit dem Song Luzia los wie die sprichwörtlich oft beschriene Eisenbahn, dann noch ein Song, Bologna. Und dann kamen die ersten nicht gesungenen Worte von Wanda (dem Sänger): Wenn jemand fragt wofür du stehst, sag Amore! Natürlich eine Zeile aus dem Song Bologna...besser hätte die Begrüßung nicht ausfallen können.
Um sich gesundheitsbewusst und nachhaltig zu ernähren wird oft eine vegane Ernährung empfohlen. Mal mehr, mal weniger missionarisch bekommt man die Vorteile gegenüber konventioneller Ernährung vor Augen geführt. Bisher ist das eher mehr als weniger an mir abgeprallt, bis ich mir mal eingehende Gedanken gemacht habe.
Während des einen (und des anderen) Bieres, file mir auf, dass so ein veganes Gerstenschaumsüppchen, gerne auch kalt, doch eigentlich sämtliche Bedürfnisse einer ausgewogenen Ernährung erfüllt. Es ist sogar äußerst gesund, denn bereits 7 Liter Bier täglich decken den Tagesbedarf an Vitamin C! Wenn ich mir das so recht überlege, kann ich mich gerne mal den einen oder anderen Tag vegan ernähren.