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Im Nachtzug nach Aurangabad
Im Nachtzug nach Aurangabad
Aurangabad, Maharashtra, Indien, 2016-02-04 Author: Andreas | Blende: f/3.2 | Belichtungszeit: 1/10

Die Schlussetappe unserer kleinen großen Indienrundreise führt uns nach Mumbai. Zu Mumbai später mehr, denn bereits einen Tag nach unserer Ankunft ging es gleich abends mit dem Nachtzug von Mumbai nach Aurangabad um sich von dort aus die Ellora Caves anzuschauen. Fahrtzeit knapp 8 Stunden für umgerechnet 12 Euro (wenn man will geht es noch viel günstiger!). Mit dem Ziel ausgeschlafen dort anzukommen, sich die Höhlen anzuschauen und dann wieder abends mit dem Nachtzug zurück nach Mumbai. Liest sich in der Theorie allerdings besser als es in der Wirklichkeit war. Wir haben uns für das zweitbeste Abteil entschieden, in dem dann vier Betten sind, die allerdings nur für Inder gemacht sind. Mit knapp Zwei Metern Körpergröße ist es doch recht unmöglich, so auf den schmalen Pritschen zu liegen, dass man schlafen kann. Meine Füße guckten auch mehr in den Gang, als das sie im Bett blieben, was dazu führte, dass alle paar Minuten ein Inder mit seinem Kopf (ich hatte ein Bett oben) gegen meine Füße lief. Naja, so bin ich wach/schlafend schlechtgelaunt durch die Nacht gekommen, der Lärm der Klimaanlage hat sein Übriges beigetragen und morgens um 6 Uhr in Aurangabad angekommen….

Top Hill Station
Top Hill Station
Top Hill Station, Kerala, Indien, 2016-02-01 Author: Andreas | Blende: f/7.1 | Belichtungszeit: 1/400

Von Munnar aus sind es gut 37 km zu einem auf 1900 m Höhe gelegenem Aussichtspunkt, der Top Hill Station heißt. Diesen hat uns Isaac bei unserer Wanderung empfohlen zu besichtigen. Aber nicht Tagsüber, sondern bei Sonnenaufgang. Wir haben uns dann Sonntagabend einen Scooter organisiert und sind Montagmorgen um 5 Uhr im Dunkeln in unserem Hotel los. Außer uns niemand auf den Serpentinenstraßen durch die Wälder gen Top Hill Station, bis auf einmal hinter einer Kurve irgendetwas die Strecke blockierte. Zunächst dachten wir an eine Falle, und sind mit Höchstgeschwindigkeit an einem die Straße blockierendem LKW vorbei. Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir durchgefroren (es waren etwa 10 °C) oben auf dem Aussichtspunkt angekommen und konnten den Sonnenaufgang sehen. Leider war es doch recht bewölkt, und nicht ganz so eindrucksvoll wie ich es mir erhofft hatte. Dafür haben wir noch ein paar Affen gesehen, die uns interessiert beobachteten. Der Rückweg, jetzt bei Tageslicht, zeigte wie schön die Strecke durch Wälder, kleine Dörfer und unendlich scheinende Teeplantagen tatsächlich ist. Auch die vermeintliche Falle, stellte sich als LKW Panne heraus. Diesem fehlte nämlich das rechte Hinterrad.

Augen zu und durch
Augen zu und durch
Munnar, Kerala, Indien, 2016-01-31 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/450

Trotz meines Hasses auf die KSRTC (Kerala Bus Organisation) und deren mieses online Buchungssystem, den Busfahrer, die Inder, die sich auf meinen Platz gesetzt haben und der dadurch verursachten Übelkeit, haben wir (Jan ging es auch nicht viel besser) es noch hinbekommen uns etwas für den kommenden Tag zu überlegen. Nach kurzen abklappern der örtlichen Touristen Informationen haben wir uns für eine Trekking Tour über ein paar Berge und durch die Teeplantagen, die hier wirklich überall sind, entschieden. Los ging es am Sonntag um 8:30 Uhr, unser Guide Isaac holte uns ab, und zwar richtig! Gleich hoch, von 1600 m auf 1900 m. Gut, dass ich mich die letzten 14 Tage mit einer Erkältung rumgeschlagen habe und als Dithmarscher an Höhen von etwa 5 m über dem Meeresspiegel gewöhnt bin. Nach gut 2 Stunden haben wir dann den höchsten Punkt der Tour erreicht und der Ausblick hat die Anstrengung allemal gerechtfertigt. Danach ging es dann den Berg runter, durch Teeplantagen, von unserer 13 km Tour waren auch noch 8 km übrig…

kreidebleich
Kreidebleich
Munnar, Kerala, Indien, 2016-01-30 Author: Andreas | Blende: f/3.2 | Belichtungszeit: 1/75

Nach der Rückkehr von unserem Trip nach Alleppey und in die Backwaters, haben wir den Freitag recht entspannt angehen lassen. Wir wollten uns Tickets für den Bus (sogar mit AC), der in Cochin samstags morgens um 9 Richtung Munnar (unserem nächsten Reiseziel) fährt, sichern. Die Onlinebuchung scheiterte immer, der Mensch in der Touristeninformation sagte dann, dass wir keine Reservierung bräuchten. Samstagmorgen waren wir auch fast die ersten im Bus, die Fahrt mit der Autorikscha lief problemlos, wir hatten gute Plätze im Bus, der sich langsam füllte. Kurz vor Abfahrt kam dann ein indisches Pärchen, das genau unsere Plätze reserviert hatte (anscheinend können Einheimische reservieren) und uns nur noch übrig blieb, zu stehen. Alles andere war besetzt. Naja, die Fahrt dauerte ja nur 5 Stunden, da kann man mal stehen. Um es kurz zu machen, Munnar liegt in den Bergen, auf 1600 m Höhe, die letzten 3 Stunden Fahrt führten durch Serpentinenstraßen. Als ich ausstieg, völlig fertig mit der Welt, war ich kreidebleich. Ich konnte nicht einmal den Ausblick von unserem Hotel bei Sonnenuntergang genießen.

wie passend
Wie passend
Backwaters, Alleppey, Kerala, 2016-01-28 Author: Andreas | Blende: f/6.4 | Belichtungszeit: 1/420

Der Rückweg der Backwaters Tour führte uns nach einem kurzen Fußweg über die vielen kleinen Inseln, einfach alphabetisch durchnummeriert und als Block bezeichnet, zu einem Fähranleger. Der Rückweg sollte mehr als eine Stunde dauern und die Fähre, die dann kam, war auch schon recht voll. Einen Sitzplatz gab es zwar noch, jedoch erwies sich die Fähre wegen der fehlenden Motorraumabdeckung als derart laut, dass ich den Rest des Abends auch nicht mehr viel gehört habe. Bereits nach 5 Minuten Fahrt hielten wir an einer Schule und sehr viele Schulkinder stiegen ein, für die wir eine große Attraktion waren. Anders kann ich mir das Gedränge vor und auf meinen Füßen nicht erklären, zumal an anderen Stellen des Bootes noch ein wenig Platz war. Nach und nach stiegen die Kinder an ihrem Heimatblock aus. Als wir dann ausstiegen, waren noch ein Paar im Boot und winkten zum Abschied….als wenn sie gewusst hätten, dass unser Kurzausflug nach Alleppey und in die Backwaters nun zu Ende ist und wir direkt mit dem local bus zurück nach Fort Cochin wollten.

Leider nur Malayalam
Leider nur Malayalam
Backwaters, Alleppey, Indien, 2016-01-28 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/320

Unser Guide stellte sich gleichzeitig als einer unserer Antriebseinheiten der Boote heraus. Gut, das Wort Antriebseinheit klingt etwas abfällig, in Venedig sagt man Gondoliere dazu, kommt bei den 35 °C und fast 70% Luftfeuchtigkeit aber durchaus dem Geschehen ganz gut nahe. Es gab insgesamt drei Boote mit jeweils 4 Personen auf der Tour, und jedes wurde von einem Einheimischen bewegt, ohne dass diese dabei nennenswert schwitzten. Während wir also im Schatten saßen, staunten und dabei schwitzten als würden wir einen Marathon laufen, saß er hinten in der Sonne, paddelte und steuerte. Leider habe ich weder seinen Namen verstanden, noch konnte ich mich allzu viel mit ihm unterhalten, da sein Englisch aus etwa 30 Wörtern bestand, während ich null Wörter Malayalam (so heißt die Sprache hier in Kerala) aufbieten konnte. Trotzdem ein sehr herzlicher Guide, der sich sehr gut um uns gekümmert hat und bestimmt die eine oder andere Geschichte auf Lager gehabt hätte. Aber mit Händen und Füßen, ein paar Brocken Englisch ging das auch so ganz gut.

Darum heißt es God´s own Country
Darum heißt es God´s own Country
Backwaters, Alleppey, Indien, 2016-01-28 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/200

Wenn man mit der Fähre von Alleppey Richtung Backwaters aufbricht, wird von Minute zu Minute der eigene Gesichtsausdruck ungläubiger (obgleich der Landschaft). Zunächst fährt man über einen großen See und kommt zu mehreren großen Kanälen, die verschiedene Inseln in diesem See miteinander verbinden. Das ganze erstreckt sich zig Kilometer weit und man denkt nur Wahnsinn. Nachdem die Fähre an einer dieser Inseln angelegte, stellte ich fest, dass die Reisfelder auf den Inseln viel tiefer als der Meeresspiegel liegen und die Inseln alle von kleinen Dämmen geschützt werden. Diese sind allerdings nur ca. 50 cm höher als der Wasserspiegel und dienen gleichzeitig als Weg. Unsere Backwaters Tour führte uns dann nach einem kleinen Frühstück durch die unzähligen kleinen Kanäle der Backwaters, unser kleines Boot für 4 Personen ist dabei von einem Einheimischen angetrieben worden. Dadurch entkommt man sowohl den motorisierten Booten auf den breiten Kanälen und Seen und kann die für Indien so untypische Stille genießen, als auch die Bewohner der Backwaters in ihrem Alltag beobachten. Letzteres klingt jetzt ein bisschen nach Zoo, jedoch hatte ich den Eindruck, dass die meisten Menschen zurück gelächelt haben. Ganz pragmatisch ist zu sagen, dass sie neben dem Reisanbau von den Touristen leben.

Angekommen im Urlaub
Angekommen im Urlaub
Alleppey, Kerala, Indien, 2016-01-27 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/150

Wenn man in Kerala ist, sollte man auf jeden Fall eine Backwaters Tour machen. Sagt jeder den man spricht, sagt jeder Reiseführer - also überprüfen wir mal, ob das stimmt. Problem ist nur, dass man als vergleichsweise ahnungsloser Tourist von den unzähligen Angeboten für so eine Tour erschlagen wird. Zum Glück aber, haben wir einen Tipp von Phillip bekommen, als er mit uns in Kharagpur auf der Hochzeit war. Also sind wir mit dem local bus von unserem Basis Lager in Fort Kochi nach Alleppey aufgebrochen und nach unzähligen Nah Tod Erfahrungen in 1,5 Stunden Busfahrt (für umgerechnet 70 cent!) angekommen. Das Hostel dort bietet solche Backwaters Touren an, die wir uns dann für den kommenden Tag vorgenommen hatten. Bis dahin war allerdings noch der Nachmittag in Alleppey rumzubringen. Zu unserem Glück ist der Strand in Alleppey sehr schön und indienuntypisch recht sauber. So ein Nachmittag Entspannung am Strand zur Einstimmung auf die Backwaters Tour….das nenne ich mal Urlaub!

Nationalfeiertag
Nationalfeiertag
Fort Cochin, Kerala, Indien, 2016-01-26 Author: Andreas | Blende: f/4.0 | Belichtungszeit: 1/100

Es ist immer noch heiß hier in Kerala, die Luftfeuchtigkeit wird sich morgen auch noch einmal deutlich erhöhen, da gerade in dem Moment in dem ich diese Zeilen schreibe ein Wolkenbruch (volles Programm, mit Gewitter und Stromausfall) sich den Weg gen Boden bahnt. - Yippie! - Ist, so sagte Joseph, unser Guest House Inhaber, eher untypisch für Januar. Aber auch beruhigend, macht das Wetter auch in Indien was es will, und nicht nur in Deutschland. Heute war übrigens der indische Nationalfeiertag (26. Januar) weswegen wohl auch so viele Inder am Strand in Fort Cochin waren, um sich die traditionellen chinesischen Fischernetze anzuschauen mit denen die Fischer noch heute ihr Meeresgetier fangen. Vier Personen braucht man um diese Fangvorrichtung zu bedienen, allerdings habe ich das Prinzip auch noch nicht ganz verstanden. Die klassische Taktik, die der Fischer im Vordergrund an den Tag legt, das Netz einfach ins Meer zu werfen, funktioniert übrigens auch sehr gut. Das Netz war voll mit Garnelen, die wir dann abends im Restaurant verspeisen können.

Es ist heiß hier in Kerala
Es ist heiß hier in Kerala
Fort Cochin, Kerala, Indien, 2016-01-26 Author: Andreas | Blende: f/9.0 | Belichtungszeit: 1/420

Nach dem gestrigen Reisetag, der morgens um 10 Uhr in Khraragpur mit einer drei stündigen Autofahrt nach Kolkata begann und mit einem vier stündigen Flug (mit kurzem Zwischenstopp in Bangalore) nach Cochin und anschließendem Transfer zum Gästehaus in Fort Cochin um 22 Uhr endete, beschäftigt mich zur Zeit nur eins. Nicht zu schwitzen. Es sind tagsüber 35 °C bei 70% Luftfeuchtigkeit, wobei auch nachts das Thermometer gut über 25 °C anzeigt. Neben dem nicht-schwitzen haben wir heute ein bisschen den Stadtteil erkundet, der geprägt von portugiesischen, niederländischen und später britischen Einflüssen ist. Dementsprechend ist die Architektur ein Mix der letzten vier Jahrhunderte. Gleichzeitig ist Fort Cochin auch das touristische Zentrum der Stadt, wenn nicht gar der Region, wobei ich es trotz der Hauptreisezeit (es ist die anderen Monate noch heißer!) nicht zu voll finde. Hier und da ein paar ausländische Touristen und viele junge Inder, oft zu zweit unterwegs oder mit der ganzen Familie. Meine Vermutung ist, dass hier viele nach ihrer Hochzeit herkommen, wenngleich der Sonnenschirm hier nicht fehlen darf. Nicht damit es keinen Sonnenbrand gibt, sondern damit man nicht zu dunkel wird. Anders als bei uns, gilt hier: je heller die Haut, desto besser/schöner/angesehener….

Blick in die Küche
Blick in die Küche
Keshiary, Indien, 2016-01-22 Author: Andreas | Blende: f/5.6 | Belichtungszeit: 1/210
Dass wir auch am dritten Tag der Hochzeit die Attraktion schlechthin neben dem Brautpaar waren, hat man sich ja sicherlich durch die vorigen Beiträge denken können. Als Ehrengäste sind wir zum Essen in einen kleinen abgesperrten Bereich geführt worden – ins Separé quasi – und sind dort fürstlich verköstigt worden. Wir hatten drei Aufpasser, die sobald der Teller sich zu leeren drohte, den Kellner herbeiriefen um nachzulegen. Ein Nein in Bengalen zählt nicht. Das Essen war wirklich sehr gut. Ich habe zwar schon einiges hier in Bengalen gegessen, auch auf Hochzeiten, aber dieses Mal war es wirklich erste Klasse extra gut. Nach dem Essen bin ich zwischen den diversen unfreiwilligen Fototerminen noch ein bisschen rumgelaufen und habe einen neugierigen Blick in die Küche geworfen. Ich sage mal interessant, trotzdem waren Küchenchef und Koch stolz wie Oskar als ich sie lobte. Können die ja nicht wissen, dass wenn ich an eine Küche denke, was anderes vor Augen habe, als viele Töpfe und Schüsseln auf dem Boden. Und der Mann, der so freundlich in die Kamera guckt ist der Opa von Raj (dem Bräutigam). Sobald er gesehen hat, dass wir ein Foto machen, hat er sich dazu gestellt, die Augen weit aufgerissen und gegrinst. Muss wohl sichtlich Spaß gehabt haben, uns immer ins Bild zu laufen.
Hochzeit: Tag 3
Hochzeit: Tag 3
Keshiary, Indien, 2016-01-22 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 1/100

Nachdem wir den Ruhetag genossen haben, ich besonders, denn ich bin immernoch erkältet, ging es am dritten Tag (Freitag) zum Empfang der Braut im Elternhaus des Bräutigams. Wir sind zusammen mit den ehemaligen Kollegen aus dem Microscience Lab hingefahren und haben, wie erwartet, alle Aufmerksamkeit auf uns gezogen. Zunächst sind wir zur Braut, die in einem extra Raum den ganzen Tag sitzen musste, um Gäste zu begrüßen und Geschenke entgegenzunehmen, während der Bräutigam umherlaufen konnte und mit allen reden konnte. Nachdem wir dann unser Hochzeitsgeschenk überreicht hatten, ging die Fotosession los. Zunächst wir drei Deutschen mit Brautpaar. Dann hieß es, jetzt kommt die Familie dazu, dann nächster Wechsel, Deutsche mit Prof. Ray und Brautpaar….nach knapp 20 Minuten waren wir dann auch mit dem offiziellen Fotoshooting fertig und ich habe noch schnell unsere Perspektive festgehalten. Das soll aber nicht heißen, dass mit uns keine weiteren Bilder gemacht worden sind. Wir standen irgendwo herum, jemand machte ein Foto und zack kamen mehr und mehr dazu, die auch noch ein Foto wollten…

Hochzeit: Tag 1 -3. Teil
Hochzeit: Tag 1 -3. Teil
Dantan, Inddien, 2016-01-20 Author: Andreas | Blende: f/1.8 | Belichtungszeit: 1/640

So richtig ging die Zeremonie erst los, als sich Braut und Bräutigam zusammen mit einem Brahmanen (ein geistlicher, der die Zeremonie leitet) unter ein kleines Dach gesetzt haben. Die Braut mit dem Brautvater und auf der anderen Seite der Bräutigam. Im Laufe der Zeremonie wurden Dinge ausgetauscht (Geld, Essen,…), die alle eine bestimmte Symbolik haben. Da alles auf Bengali war, haben wir es nicht so richtig verstanden, zu unserer Erheiterung sagte Raj (der Bräutigam), dass er auch nur so etwa 20% der Rituale kennt und versteht, den Rest lässt er neugierig über sich ergehen. Hat mich mein Eindruck, dass alles etwas improvisiert ist, doch nicht getäuscht. Gegen Ende der Zeremonie, es war mittlerweile fast 2 Uhr morgens, wechselte die Braut von ihrem Vater auf die Seite des Bräutigams, was damit einher ging, dass uns jemand der Brautfamilie zu verstehen gab, sich bitte in die erste Reihe direkt hinter das Brautpaar zu setzen. Beide bekamen Kronen auf, über deren Symbolik uns aber keine so richtig aufklären konnte und es wurden fleißig Fotos von dem Brautpaar gemacht. Alle mit den drei Deutschen im Hintergrund. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, dann mal aus meiner Perspektive zu fotografieren, hier das Ergebnis. Achso, am zweiten Tag ist Ruhe angesagt, der offizielle Empfang der Braut im Hause des Bräutigams findet am dritten Tag statt….

Hochzeit: Tag 1 -2. Teil
Hochzeit: Tag 1 -2. Teil
Dantan, Indien, 2016-01-20 Author: Andreas | Blende: f/2.8 | Belichtungszeit: 1/180

Nachdem Raj aus dem Auto gestiegen ist und die ersten Rituale über sich hat ergehen lassen, wurde er auf eine Art Thron gesetzt und musste Gäste begrüßen und auf die Zeremonie warten. Da wir etwas spät bei Raj losgekommen sind, haben wir den ersten Zeitpunkt für die Zeremonie verpasst. Der nächste Zeitpunkt war dann um 24 Uhr, bis dahin waren es aber noch drei Stunden. Ajit kommentierte das Ganze mit: waiting is spart of the indian marriage process. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Uns wurde auch nicht wirklich langweilig, da fast alle dort Fotos mit uns machen wollten und wir zwischendurch noch sehr sehr sehr leckeres Essen bekamen. Den Stellenwert unseres Besuches kann man daran ablesen, dass wir drei deutsche als einzige der 500 Gäste Glasteller bekamen, und nicht wie die anderen Styroporteller. Irgendwann ging es dann tatsächlich los, und die Braut ist zu ihrem Bräutigam getragen worden, anschließend musste sie ihn sieben Mal umrunden bevor die eigentliche Zeremonie begann. Beide standen zunächst einander gegenüber…

Hochzeit: Tag 1
Hochzeit: Tag 1
Dantan, Indien, 2016-01-20 Author: Andreas | Blende: f/1.8 | Belichtungszeit: 1/640

Am ersten Tag der Hochzeitsfeierlichkeiten (es gibt insgesamt drei Tage) findet die eigentliche Zeremonie statt. Diese wird im Haus der Eltern durchgeführt, zu dem wir zusammen mit dem Bräutigam gefahren sind. Während seitens des Bräutigams lediglich die engsten Verwandten und sehr gute Freunde teilnehmen, sind etwa 500 Gäste der Braut geladen. Wir sind kurz vor dem Bräutigam (drei deutsche) im Haus der Braut angekommen, das in einem kleinen Ort, eine Autostunde von Kharagpur entfernt, liegt. Und mit Dorf, meine ich Lehmhütten und Kühe im Stall nebenan. Daher ist es etwas sehr besonderes wenn Gäste von soweit Weg angereist kommen, und es war auch nicht verwunderlich, dass jeder mit uns Bilder machen wollte. Als der Bräutigam dann kam, begann die Zeremonie mit diversen Ritualen, um den Bräutigam im Hause der Brauteltern willkommen zu heißen. Während es für Raj also, direkt nach dem Aussteigen aus dem Auto, losging, musste seine Braut in einem anderen Raum noch warten….


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